Stefan Keller fällt 2013 wortwörtlich vom Himmel. Bei einem Gleitschirmflug stürzt er aus rund 20 Metern Höhe ab und ist seither gelähmt. Doch auch im Rollstuhl fliegt er weiter und erlebt in der Luft unglaubliche Glücksmomente. «Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.» Stefan Keller weiss, wovon Reinhard Mey singt. Der Besitzer einer Flugschule liebt es, mit dem Gleitschirm zu fliegen und frei und sorgenlos durch die Lüfte zu schweben. Doch am 26. Juni 2013 fällt Keller buchstäblich vom Himmel. Aus gut 20 Metern Höhe stürzt er ab. Wie durch ein Wunder überlebt er, inkomplett querschnittgelähmt. «Ich kann zwar aufstehen und eingeschränkt gehen, bin jedoch meistens mit dem Rollstuhl unterwegs. Die Leute schauen mich im Supermarkt verdutzt an, wenn ich aufstehe, um etwas aus dem Regal zu holen.» Keller führt seine Flugschule bis Ende 2017 weiter. Nun fliegt er für sich. Beim Fliegen ist er im Himmel, verspürt pures Glück und weder Grenzen noch Schmerzen. 2019 legt er mit Rollstuhl und Gleitschirm gar 700 Kilometer von Solothurn bis nach Katalonien zurück. Heute arbeitet er als Coach und setzt sich für die Umsetzung der UNO-Behindertenrechtskonvention ein.