«Jetzt bin ich nicht mehr als Jude von den Nazis zum Tode verurteilt. Als Pole habe ich das Recht, Sklave zu sein», sagt sich Bronislaw Erlich, als er 1942 eine gefälschte polnische Geburtsurkunde in seinen Händen hält. Die Urkunde sollte ihm während des Zweiten Weltkriegs mehrmals das Leben retten. Bronislaw Erlich ist einer der letzten in der Schweiz wohnhaften Holocaust-Überlebenden. Im Sommer 2017 nahm der 94-Jährige am «Marsch des Lebens für Israel» in Basel teil und hielt dort eine Rede wider das Vergessen und gegen neu aufkeimenden Antisemitismus. Einer der Initianten dieses Gedenkmarsches ist der reformierte Pfarrer Christoph Meister. Er unterstützt Überlebende des Holocaust und setzt sich für die Beziehung zwischen Christen und Juden ein. Er sagt: «Versöhnung geht über Begegnung, deshalb sind diese Märsche wichtig, da können Christen und Juden echte Verbundenheit erleben.»