Am 4. August 2018 stürzt ein Flugzeug der «Ju-Air» in den Glarner Alpen ab. 20 Menschen verlieren ihr Leben. Unter den vielen Angehörigen trauert auch Christina Bieli. Zwei Passagiere vermisst sie bis heute – ihre Schwester und ihren Schwager. «Normalerweise schaue ich jeden Morgen auf mein Handy. Am 5. August 2018 tat ich dies jedoch nicht», sagt Christina Bieli. So verpasst sie unbewusst unzählige Anrufe und geht ihrer Arbeit bei der Spitex nach, als wäre alles ganz normal. Vom Flugzeugunglück am Vortag hat sie zwar erfahren. Und sie weiss auch, dass ihre Schwester und ihr Schwager in diesen Tagen mit der schweizweit bekannten «Tante Ju» unterwegs sind. «Ich dachte mir, die zwei wären schon wieder daheim und nicht auf der Reise mit Übernachtung im Tessin.» Aber das waren J. und G. Sie sassen in der «Ju-52» mit Kennzeichnung «HB-HOT», die am 4. August 2018 in den Talkessel Richtung «Piz Segnas» und vorbei am «Martinsloch» flog und wenige Sekunden später abstürzte. Niemand im Flugzeug überlebte den tragischen Unfall. «Als ich dann bei der Arbeit erfuhr, dass J. und G. auf dem Unglücksflug waren, brach ich zusammen und weiss bis heute nicht, was damals während 5 Stunden mit mir passierte.» Christina Bieli hatte in ihrer Schwester auch eine Freundin und in ihrem Schwager einen Kollegen. «Ich plane seit diesem Schicksalsschlag nicht mehr gerne, nehme Tag für Tag. Das Leben kann plötzlich zu Ende sein.»