Schwester Silvia sieht bei einem Besuch im ehemaligen KZ Bisingen das Bild ihres Grossvaters, der dort als Lagerführer für die Nazis arbeitete. Shlomo Graber überlebte drei Konzentrationslager und schaut heute ohne Verbitterung auf sein Leben zurück. Der Völkermord an den europäischen Juden in der Zeit des Nationalsozialismus hinterliess Täter und Opfer. Doch es gibt viel Schweigen auf beiden Seiten. Auffällig ist, dass vor allem Nachkommen der Täter immer häufiger Nachforschungen anstellen und das Schweigen durchbrechen. Eine von ihnen ist Schwester Silvia. Bei einem Besuch im ehemaligen KZ Bisingen sah sie das Bild ihres Grossvaters. An diesem Ort des Grauens wurde ihr in einer neuen Dimension bewusst: Ich bin die Enkelin eines Nazi-Lagerführers. Manchmal wollen auch die Überlebenden des Holocaust anonym bleiben. Das Schweigen zu brechen ist oft unglaublich schwer. Shlomo Graber hat sich schon lange entschlossen zu reden. Er hat drei Konzentrationslager überlebt. In Auschwitz ermordeten die Nazis fast seine ganze Familie. Wie durch ein Wunder überlebte er den Holocaust. Shlomo Graber blickt weder im Zorn noch mit Verbitterung auf sein Leben zurück. Gewalt und Fanatismus lehnt er kategorisch ab.