Sie habe sich extrem unersetzlich gemacht, «ich wollte fühlen, mich braucht’s», sagt Tina Schmidt von der Zeit, als sie mit eigener Agentur und als Tina „Venus“ Weiss mit Hostessen rauschende Partys durchführte. Angefangen hatte alles als Reporterin einer Erotiksendung auf dem Regionalsender «TeleBärn». «Er kenne selbst in Zürich niemanden, der sich selber so gut in Szene setzen könne wie Tina.» Das sagte der Komiker und Schauspieler Beat Schlatter über sie. Sie habe vor allem berühmt werden wollen, meint Tina. Einerseits fasziniert sie die Welt des Glamours. Auf der anderen Seite erlebt sie mit, wie prominente Menschen sehr beliebt sind und dann doch keine wirklichen Freunde haben, Einsamkeit erleben. Diese zwei Seiten zu sehen, lösen in ihr Beklemmung aus: «Jeder sehnt sich doch nach echten Beziehungen, wirklicher Liebe.» Ein Besuch in Südafrika wird zum unvergesslichen Moment. Wie kann es sein, dass Menschen abseits des Lichtkegels, in den Slums, trotz enormer Armut einen Lebensmut an den Tag legen, wie sie ihn kaum kannte? Ein Erlebnis, das sie tief beeindruckt. Tina beschliesst ihrem Leben einen neuen Fokus zu geben. In einem Waisenhaus in Indien liest sie, die gebürtige Bernerin, zum ersten Mal in der Bibel.