Mit 57 Jahren hat Jürgen Mette noch viele Pläne für sein Leben. Doch diese werden durch die Diagnose «Parkinson» von einem Moment auf den anderen auf den Kopf gestellt: «Ich musste die Steuerung meiner Bewegungsabläufe mit einer mir unbekannten Macht teilen.» Bedrückt verlassen Jürgen Mette und seine Frau die neurologische Arztpraxis: «Zum ersten Mal in meinem Leben weinte ich über meinen Gesundheitszustand.» Ein paar Minuten zuvor wurde der Pastor mit der Diagnose «Parkinson» konfrontiert. Seit 2009 lebt Jürgen Mette mit «Herrn P.», wie er seine Krankheit selber nennt. «Indem ich diesen Typen personifiziert habe, konnte ich ihm meinen Zorn an den Kopf werfen und ihn beschimpfen.» Das Schlimmste für ihn ist die Tatsache dass er die Freiheit verliert, selbst über seinen Körper zu bestimmen. «Ich teile die Steuerung meiner Bewegungsabläufe mit einer mir unbekannten Macht.» Obwohl die Krankheit den Alltag von Jürgen Mette immer mehr prägt, verliert er seinen Lebensmut nicht: «Ich glaube, dass ich trotz Parkinson vielleicht die beste Zeit meines Lebens vor mir habe.» Das Parkinson-Syndrom ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Weltweit gibt es rund 4,1 Millionen Patienten. Allein in der Schweiz leben über 15 000 Betroffene.