Viele Menschen kommen in ihrem Leben an den Punkt, wo sie etwas ändern wollen. Doch Veränderung heisst oft auch ausgetretene Pfade zu verlassen, um neues Terrain zu beschreiten. Ein einschneidendes Erlebnis oder auch eine Reise in ferne Länder kann den Blickwinkel auf das eigene Leben in Frage stellen und plötzlich Neues hervorrufen: Was zuvor wichtig war, verliert an Bedeutung oder führt zu einem Sichtwechsel. Einen solchen Sichtwechsel hat Stefan Schüpbach (auf dem Foto mit seiner Frau Simone) erlebt. Früher waren es Karriere und Anerkennung, die ihn antrieben. Heute sind es Menschen. Sein Motto heute: «Liebe die Menschen und nutze dein Geld auch für andere.» Vorher war es das Gegenteil: «Benutze die Menschen und liebe dein Geld.» 16 Jahre lang arbeitet er bei einer Grossbank mit vermögenden Kunden. Als 30-jähriger denkt er über seine Pension nach. Zwei Jahre später kündigen er und seine Freundin Simone ihre Stellen und gehen auf Weltreise. Ihre Sicht öffnet sich für andere Kulturen – und für Armut, Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit. Auf einem Markt in Vietnam fallen Ihnen Grusskarten auf. Der Impuls zur Gründung der Hervorragend AG im 2009 sei danach ziemlich spontan umgesetzt worden, erinnern sie sich. Dieser Grusskartenverlag verkauft handgemachte, fair produzierte Grusskarten und schafft weltweit Arbeitsplätze für Benachteiligte. Monika Stähli ist Business- und Life-Coach. Sie begleitet Menschen in Veränderungsprozessen. Unsere Moderatorin Jeanette Macchi wollte von Monika Stähli wissen, wie sie Menschen unterstützt, die sich in schwierigen Veränderungsprozessen befinden. Viele Menschen haben Angst vor Veränderung und lassen sich grundsätzlich nicht auf die Möglichkeit einer Neu-Orientierung ein. Wer sich für Veränderung öffnet, könnte hingegen entdecken, welche Energie eine Veränderung freisetzt, welche Lebensfreude sie auslösen und wie sie frischen Antrieb schaffen kann. Veränderung beginnt in der Sichtweise und wird idealerweise in handfesten Taten sichtbar. Christian Solidarity International (CSI) ist eine Menschenrechtsorganisation für Religionsfreiheit und Menschenwürde. Sie setzt sich ein für Opfer religiös motivierter Diskriminierung und Gewalt. Im Sudan befreit CSI mit lokalen Netzwerken jährlich 1‘500 versklavte Menschen und führt diese in ihre Heimat Südsudan zurück. So hat CSI seit 1995 bereits weit über 100'000 Sklaven befreit. Simon Brechbühl ist Geschäftsführer der Stiftung CSI-Schweiz. Er war kürzlich bei einer Sklavenbefreiungsaktion dabei: «Ein eher abstraktes ‹Thema› wurde für mich konkret und ‹ganz Mensch›. Diese Erlebnisse und Begegnungen vor Ort haben mich bereichert – und auch mein Bewusstsein geschärft, wie kostbar ein Leben in Freiheit ist.»