In Westafrika haben neun von zehn Personen keinen Zugang zu chirurgischen Eingriffen. Es fehlen Spitäler, zudem können sich die wenigsten Menschen eine Operation leisten. Auf dem Spitalschiff «Global Mercy» erhalten Kinder und Erwachsene in Dakar Hilfe, die sonst ohne Lebensperspektive wären. Sie werden kostenlos operiert und bekommen so die Chance, ihr Leben wieder selbstständig und mit neuer Würde anzugehen. «Mercy Ships» wurde 1978 in der Schweiz gegründet, baute zuerst ältere Schiffe zu Spitalschiffen um und nahm 2021 mit der «Global Mercy» ein fabrikneues Schiff in Betrieb. Zurzeit liegt es im Hafen von Dakar, der Hauptstadt von Senegal. Es werden vor allem Kinder und Erwachsene mit Gesichtstumoren, Fehlbildungen, Entstellungen und Verbrennungen behandelt. Diese leiden nebst den körperlichen Beschwerden häufig auch unter gesellschaftlicher Ausgrenzung. Fachchirurgen, Pflege- und Schiffspersonal aus über 60 Nationen arbeiten ohne Entgelt zwischen einem Monat und mehreren Jahren auf dem Schiff. Zu ihnen gehören auch Christoph und Mirjam Nerz mit ihrer vierjährigen Tochter aus dem Kanton Zürich. Mirjam ist in der Wundbehandlung tätig, sorgt in ihrem Team dafür, dass die oft grossen Wunden wieder gut verheilen. Vor und nach der Operation werden die Menschen in einem speziell eingerichteten Ort mitten in Dakar betreut. In diesem «Hope Center» arbeitet Flurina Neukomm. Zusammen mit einheimischen Personen sorgt sie dafür, insbesondere die vielen Kinder nach der Operation gut zu versorgen. Mitarbeitende in 16 Länderbüros sorgen dafür, dass die Projekte rund um die Spitalschiffe weltweit funktionieren. René Lehmann hängte vor zehn Jahren seine gut bezahlte Kaderstelle bei einer Schweizer Telekomfirma an den Nagel und übernimmt seither Verantwortung als Geschäftsführer bei «Mercy Ships Schweiz». Mit seinem Team rekrutiert er Personal, organisiert Partnerschaften und sorgt für Finanzen, damit medizinische Hilfe Menschen in den ärmsten Ländern der Welt erreicht.