«Der Seele Sorge tragen.» Dies auf eine Art und Weise, die unterschiedlichsten Menschen gerecht wird und ihnen weiterhilft. Nur wenige Meter neben den Check-In Schaltern am Zürcher Flughafen liegt die Flughafenkirche. Hinter unscheinbaren Türen tauchen Besuchende ein in Momente der Stille, des Gebets und des Innehaltens. Flughafenseelsorgerin Andrea Thali arbeitet seit 17 Jahren an diesem speziellen Ort. Seelsorge bedeute für sie: «zuhören, herausfinden, was die Person gerade in diesem Moment benötigt oder sagen möchte.» Oft suchen Menschen ganz praktische Hilfe, wenn sie sich auf der Weiterreise im Gebäude nicht zurecht finden. Oder sie benötigen Trost, wenn während ihrer Abwesenheit jemand aus ihrem Umfeld gestorben ist. Marc Jost gehört seit elf Jahren zum Grossen Rat des Kantons Bern. Die Gespräche, die er als studierter Theologe mit anderen Ratsmitgliedern führt, gehen weit über politische Themen hinaus. Ungewöhnliche Seelsorge findet auch im Zirkuszelt statt. Pfarrer Adrian Bolzern ist ganz offiziell als Seelsorger für Zirkusleute, Schausteller und Marktfahrer unterwegs. Ganz ungezwungen erfahren Menschen im Coiffeur- oder Kosmetiksalon «Seelsorge». Bei Petra Frey hinterlässt ein Besuch nicht nur äusserlich eine positive Veränderung. Während einer Gesichtsbehandlung werden grosse und kleine Sorgen besprochen und abgeladen. Trauer, Freude, Aggression – alles kommt in ihrem Studio zur Sprache. Etwas ist bei allen gleich. Die Menschen überzeugen mit einem feinen Gespür für die Situation. Mit angebrachten Worten oder ganz einfach damit, zuzuhören und die Menschen mit ihren Anliegen ernst zu nehmen.