Vor drei Jahren breitete sich die Schreckensherrschaft des sogenannten Islamischen Staates im Irak und Syrien rasend schnell aus. Millionen von Menschen sahen die Bilder von flüchtenden Jesiden und Christen am Fernsehen, die nach dem Fall der Stadt Mossul auf Hügeln Zuflucht suchten und auf Hilfe warteten. Umzingelt von den Kämpfern in Schwarz. Zigtausende Menschen wurden von den Islamisten in den vergangenen Jahren im Irak und Syrien vertrieben oder brutal ermordet. Im Juli 2017 meldeten die Nachrichtenagenturen die ermutigende Nachricht, der IS sei aus der irakischen Stadt Mossul vertrieben. Doch die ehemals vom IS besetzten Gebiete sind grösstenteils zerstört und vermint. Für die vertriebenen Völkergruppen von Christen, Jesiden und Kaka‘i gestaltet sich die Rückkehr in ihre Dörfer und Städte enorm schwierig. Das Schweizer Hilfswerk «HMK Hilfe für Mensch und Kirche» half als eines der ersten, fünf Dörfer nahe Mossul wieder aufzubauen. Im Januar 2013 gründete Severiyos Aydin das Hilfswerk «Aramaic Relief». Er war dabei, als drei Tage nach der Aufgabe des IS in der Stadt Karakosch in einer zerstörten Kirche ein erster Gottesdienst gefeiert wurde. Die Lage im Irak und in Syrien ist sehr komplex. Nahostkorrespondent Pascal Weber gibt im Gespräch mit Aline Baumann Hinweise, was es brauchen würde, damit die unterschiedlichen Völker und Gruppierungen wieder friedlich nebeneinander leben könnten. Auch in Syrien sind ehemalige Hochburgen des IS gefallen. In Kobane richtet das Hilfswerk «AVC Aktion für verfolgte Christen und Notleidende» eine Bäckerei ein: 32 000 Brote werden dort jeden Tag gebacken. Und in der Nähe von Rakka platzierten sie einen «Hospitainer» – einen zur mobilen Klinik umgebauten Container. Gut geeignet, um die gebeutelte Bevölkerung mit medizinischer Hilfe zu versorgen.