Mehr wollen, mehr besitzen, mehr erleben. Das Verlangen nach Superlativen bestimmte lange Zeit unsere Gesellschaft. Jetzt zeigt sich ein neuer Trend: Reduzieren und Minimieren. Immer mehr Menschen merken, dass weniger zu haben nicht unbedingt Verzicht bedeutet. «Der Mensch braucht nicht viel, um zufrieden und glücklich zu sein», davon sind viele überzeugt, die dem Kapitalismus den Rücken kehren. Dorothee und Jonas Dätwyler setzen diese Überzeugung radikal um und verkaufen im Mai 2017 ihr gesamtes Hab und Gut. Seither wohnen sie mit ihren zwei Kindern in einem lediglich neun Meter langen Wohnmobil. Der Trend, sich auf Wesentliches zu konzentrieren, lässt sich auch im Konsumverhalten feststellen. Für Martin und Nina Benz hat es konkret bedeutet, ein Jahr lang nur Dinge für den täglichen Bedarf zu kaufen. Die dadurch gewonnene Zeit wollten sie bewusst in Beziehungen investieren. Aber nicht nur Besitz lässt sich herunterbrechen. Geschäftsmann Daniele Tartoni lebt ein Leben auf der Überholspur. Doch der Familienvater merkt, dass er nicht mehr lange so weitermachen kann. Er entscheidet sich, sein Leben zu ändern und startet eine neue Karriere. Er beginnt «Theologie und Mission» zu studieren.