Eine Erbschaft bekommt man auf den Lebensweg mit, ob gut oder schlecht. Jan Colruyt ist Miterbe eines Grosskonzerns. Moritz Buchers Mutter ist Alkoholikerin, mit 14 konsumiert er das erste Mal Heroin. Die beiden Lebenswege kreuzen sich in der Schweiz. Söhne erfolgreicher Unternehmer werden oft als Nachfolger im Familienunternehmen gehandelt. So schien es auch bei Jan Colruyt. Das Grossunternehmen Colruyt ist das belgische Pendant zur Schweizer Migros. Sein Grossvater hatte die Firma 1925 gegründet, einige seiner Nachkommen folgten in die Geschäftsleitung, so auch Jans Vater. Auch für Jan schien der Weg vorgezeichnet, er studierte Maschinenbau und stieg in die Firma ein, zuerst als einfacher Mitarbeiter. Wie in einem Drama musste sich der Verwaltungsrat aber nach einem Streit zwischen ihm und einem Vorgesetzten für einen der beiden entscheiden. Jan entschied sich, die Firma zu verlassen und auf Weltreise zu gehen. Er begegnete Gott, lernte die Frau seines Lebens kennen und seine eigentliche Berufung in der Schweiz. Die „Fazenda da Esperança“ ist eine Wohngemeinschaft im ehemaligen Kloster Wattwil, wo Menschen aus schwierigen Lebenssituationen leben und von Fachleuten begleitet werden. Einer von ihnen ist Moritz Bucher, der ein ganz anderes Erbe mit auf den Weg bekam. Er konsumierte mit 14 erstmals Heroin – und arbeitet heute mit Jan Colruyt.