Was ist eigentlich „guter Sex“? Können Frau und Mann „Liebe machen“ lernen? Sexualität ist wohl eine der menschlichen Fähigkeiten, die von Eltern und Gesellschaft kaum begleitet werden. Zu unrecht, sagt ein Experte. Wir haben das Gefühl in einer sexualisierten Welt zu leben – und doch sind wir irgendwie verklemmt. Wir haben das Gefühl, dass alle über Sex reden. Doch oftmals wird Sexualität nur oberflächlich thematisiert. Daniel und Regula Ruch sprachen am Anfang ihrer Ehe nicht über ihre Sexualität. „Es“ passierte lediglich. In 17 Ehejahren haben sie dazugelernt und können heute auch mit verschiedenen Ansprüchen gut umgehen. „Es“ wurde immer besser und heute geniessen sie ihre Sexualität in vollen Zügen. Daniel Ruch vergleicht den Sex auch mit dem Essen: Manchmal sei es überragend gut und manchmal einfach ein Happen, der aber auch satt machen könne. Was Daniel und Regula Ruch erleben, kann Stephan Fuchs als klinischer Sexologe bestätigen. Er ist überzeugt: „Sexualität kann man lernen.“ Während der Verliebtheit möge vieles noch funktionieren. Aber genau diese Verliebtheit sei eine Tücke der Natur: „Sie reicht lediglich zur Kinderzeugung. Alles, was darüber hinausgeht, ist Körperkunst, die man erlernen muss – und dann in vollen Zügen geniessen kann.“