Rolf und Valeria Lutz waren 25 Jahre lang verheiratet. Ihre besondere Liebesgeschichte begann mit einer Brieffreundschaft zwischen der Schweiz und Brasilien. Valerias schlimme Krebserkrankung und ihr Tod zerstörten das Eheglück, nur wenige Tage nach der silbernen Hochzeit, für immer. «Ich war ganz allein.» Rolf Lutz ist Mitte 20, als er beide Elternteile an Krebs verliert und sich ein schweres Gefühl der Einsamkeit einstellt. Als junger, von Fremdsprachen begeisterter Mann nimmt er an einem internationalen Projekt für Brieffreundschaften teil, eine Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und seine Englischkenntnisse zu verbessern. In Brasilien, auf der anderen Seite des Atlantiks und über 7000 Kilometer von der Schweiz entfernt, nimmt die brasilianische Universitätsklasse von Valeria ebenfalls an dieser Aktion teil. Valeria wählt die Adresse von Rolf Lutz aus, ein lebensverändernder Entscheid. Es entwickelt sich eine Brieffreundschaft, die mit der Zeit an Tiefe gewinnt. Rolf und Valeria legen den Briefen Fotos bei. 1987, zwei Jahre nach dem ersten Brief, kommt es in Recife, Brasilien, zum ersten Treffen. «Ich weiss noch jede Minute von damals. Ich habe unsere erste Begegnung noch so präsent.» 1990 heiraten die beiden und sind für 25 Jahre glücklich in der Schweiz verheiratet. Zwischen 2013 und 2015 geht es Valeria gesundheitlich immer schlechter. Eine Woche nach ihrem 25. Hochzeitstag stirbt Rolfs grosse Liebe, und er bleibt allein, trauernd und ratlos zurück. Die Zerstörungskraft des Krebses und des Alleinseins hat ihn ein weiteres Mal eingeholt.