Als Kind träumt Urban Federer davon, einmal Koch oder Pilot zu werden. Anstatt um die Welt zu fliegen oder 5-Gang-Menüs zu kochen, tritt er mit 20 Jahren ins Benediktinerkloster Einsiedeln ein. Dort steigt er vom Mönch zum leitenden Abt auf. Seit einem Jahr trägt Abt Urban die Verantwortung für das Kloster Einsiedeln und die über 240 Mitarbeitenden: „Ich könnte 24 Stunden am Tag arbeiten.“ Doch dank den Gebets- und Meditationszeiten im Kloster gelingt es ihm, sich zu erholen. In seinen Terminkalender trägt Abt Urban nicht nur seine geschäftlichen Termine ein, sondern auch seine Freizeit. „Nicht, dass der Terminkalender mich kontrolliert, sondern ich ihn.“ Eigentlich landet Abt Urban als Jugendlicher nur durch Zufall im Wallfahrtsort Einsiedeln. Bei der Suche nach einem passenden Internat kommt bei den Eltern die Klosterschule Einsiedeln ins Gespräch: „Ich war sofort einverstanden – nicht wegen dem Kloster, sondern wegen den Skigebieten in der Nähe.“ Mit der Zeit begeistern den Maturanden aber nicht nur die Skigebiete, sondern auch seine Lehrer in den Mönchskutten. „Sie schienen so unabhängig und ausgeglichen – ich wollte auch so werden.“ Aber nicht alle Familienmitglieder und Freunde unterstützen seine Entscheidung, Mönch zu werden.