Laut dem christlichen Hilfswerk Open Doors ist das Christentum gegenwärtig die weltweit am stärksten unterdrückte Religionsgemeinschaft. Die Massaker der Terrortruppen des IS im Nahen Osten sind nur die Spitze des Eisbergs. In über 50 Ländern erleiden Christen wegen ihres Glaubens Misshandlungen, Folter, Vergewaltigung, Gefängnis oder Tod. So zum Beispiel auch im Iran. Hamid aus Teheran ist als junger Mann Christ geworden. An der Universität spricht er offen über seinen neuen Glauben. Bald ist ihm die Geheimpolizei auf den Fersen. Er entscheidet sich zur Flucht, um einer drohenden Gefängnis- oder sogar Todesstrafe zu entgehen. Geflohen sind auch Afram und Shmoni mit ihren vier Kindern aus Qameshli in Syrien. Sie zählen sich zur syrisch-orthodoxen Kirche und sind im Bürgerkrieg von Islamisten tätlich angegriffen worden, ein Familienmitglied wurde entführt. Besonders schockiert aktuell die Gewalt, die von der Terrororganisation IS ausgeht. Religiöse Minderheiten wie Christen und Jesiden werden schonungslos verfolgt. Christen im Westen zeigen sich tief betroffen. Im September haben die grossen Kirchenverbände der Schweiz zu einem Gottesdienst nach Bern eingeladen. Rund 600 Personen bekundeten ihre Solidarität.Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher ist Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit und anerkannter Experte für die Thematik. Moderatorin Aline Baumann hat ihn in Bonn besucht.