«Wer heute nur an morgen denkt, für den ist heute schon gestern und er lebt nicht wirklich in der Gegenwart.» Das Leben ist zu schade, um sich nur mit Zukünftigem oder Vergangenem zu beschäftigen. Sicher ist auch der Blick zurück oder voraus wichtig. Doch das alleine ist zu wenig. Der Schweizer Bluesmusiker Marc Amacher erreicht 2016 den Final von «The Voice of Germany». Mit seiner direkten, ehrlichen Art begeistert er Coaches und Publikum gleichermassen. Kurz vor dem ersten Auftritt ist ihm seine Gitarre auf den Boden geknallt. Er lässt sich davon nicht ablenken, spielt einfach drauf los. «Ich habe alles um mich herum vergessen und den Auftritt genossen» sagt Marc. Genau das tut er auch heute noch. Ob er vor grossem oder kleinen Publikum spielt, ist Marc egal. Blues sei etwas für «Geist, Seele und Leib» und das koste er aus. Genuss ist insbesondere dann zu erleben, wenn wir den Moment ohne Hast wahrnehmen können. Das wird von immer mehr Gästebetrieben erkannt. Unsere westliche Konsumgesellschaft realisiert mehr und mehr, dass der Wert nicht im «Mehrhaben» sondern im «Wahrnehmen» liegt. Oder wie es Judith Berger vom Quellenhof in Uetendorf ausdrückt: «In der Einfachheit liegt Fülle.» Auf dem umgebauten Bauernhof ihres Grossvaters verbindet die Hotelfachfrau Altes und Neues, schafft eine Atmosphäre in der Gäste einander begegnen und Kraft tanken. Wie lässt es sich im Jetzt leben, wenn jeder Tag von Schmerzen dominiert ist? Die Leidensgeschichte von Nathalie W. beginnt vor rund sechs Jahren, als ihre Rückenschmerzen immer stärker werden. Um den Schmerz zu vermeiden und auszuhalten muss sie zu Hause bleiben, wo sie die meiste Zeit des Tages liegend verbringt. Zuerst wird ein Bandscheibenvorfall und später ein zertrümmertes Steissbein diagnostiziert.Im Jetzt zu leben ist mehr als ein philosophisches Gedankenspiel oder ein guter Neujahrsvorsatz. Von Katzen sagt man, sie hätten neun Leben, wir Menschen haben nur eines: Hier und jetzt.