Tagsüber sehen wir keine Sterne, da die Sonne alles überstrahlt. Doch wenn in unserem Leben das Gute verschwindet wie die Sonne am Abend, dann freuen wir uns über die Sterne, die wir am Himmel entdecken können. Sie stehen für Dinge, die wir erst in schweren Zeiten wahrnehmen und die uns Orientierung aufs Wesentliche bieten.
Der Sternenhimmel war für Andreas Neugebauer immer ein Ort der Zuflucht. Schon als Verdingkind waren die Sterne für ihn Sehnsuchtspunkte, die hoffnungsvoll für seine Träume standen. Ihr Leuchten machte ihm Mut, die Hoffnung nicht aufzugeben, dass er einmal wegkommen wird von diesem Bauernhof, wo er so viel Qual und Prügel erlebt hat. Als er später obdachlos war, bot ihm das Himmelszelt Heimat, gab ihm Trost und versprach bessere Zeiten.
Dass es Andreas Neugebauer vom Verdingkind zum Manager geschafft hat, ist aber nicht nur seinem Durchhaltewillen zu verdanken. In seinem Leben gab es auch immer wieder Personen, die wie Fixsterne Position bezogen haben, als er es dringend brauchte. Fixsterne, die ihm in seinen dunkelsten Stunden Orientierung boten und die Finsternis ein klein wenig erhellten.
André Galli ist seit Jahren begeisterter Tag- und Nachtwanderer. Er liebt es in jeder Jahreszeit draussen unterwegs zu sein und bietet Nachtwanderungen mit astronomischen Beobachtungen an. Von Beruf ist André Galli Weltraumphysiker, er forscht und unterrichtet als Privatdozent an der Uni Bern.
Besonders gerne ist André Galli nachts draussen unterwegs, weil die Nacht für ihn ein Rückzugsort ist. Man komme zur Ruhe, habe Zeit zum Reflektieren und die Natur anders wahrzunehmen. Ausserdem findet er, dass einem die Situation der Menschheit im Universum durch die Betrachtung des Nachthimmels besonders klar vor Augen geführt wird; auf keinem anderen all dieser Himmelskörper könnten wir in absehbarer Zeit überleben. André Galli ist überzeugt: dieses Wissen sollte uns dankbarer gegenüber Gott und der ganzen Schöpfung machen und uns dazu bringen, verantwortungsvoller mit unseren Mitmenschen und der Erde umzugehen.