Tot. Als Sabrina Müller vom Suizid ihrer besten Freundin erfährt, ist sie geschockt. Sie fühlt sich ohnmächtig, schuldig und weiss nicht, wie sie weiterleben soll. Die reformierte Theologin bricht mit dem Tabu Suizid und erzählt, wie ihr komplexer Trauerprozess mit Höhen und Tiefen verlief. (Wiederholung vom 18.01.2020) «Gott, ist das wahr? Wie konntest du das zulassen?» Ausgerechnet in ihren Flitterwochen erfährt Sabrina Müller, dass ihre beste Freundin Suizid beging. Müller ist geschockt, traurig, wütend. Vor der Abreise hatte ihr ihre Freundin hoch und heilig versprochen, dass sie sich nichts antun würde. Mit der Traurigkeit über den Verlust ihrer Freundin und dem psychischen Schmerz weiter zu leben, scheint ihr unmöglich. Sie hatten doch noch so viele gemeinsame Pläne. «Ich hasste mich dafür, dass Angelika sich das Leben genommen hatte. Warum noch existieren, wenn ein Teil des Lebensinhalts fehlt und dazu noch Schuld, Scham, Stigmatisierung, Isolation und ein tiefes Gefühl der Verlassenheit kommen?» Der Trauerprozess von Sabrina Müller dauert beinahe zehn Jahre. Nun spricht die reformierte Pfarrerin und Praktische Theologin offen darüber, was ihr in dieser schweren Zeit geholfen hat und wie sie langsam wieder zurück in ein verändertes Leben fand.