Spassbremsen, Langweiler oder Egoisten – Introvertierte haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen und werden schnell missverstanden. Und sie werden zu Unrecht unterschätzt. Dabei tragen ihre Stärken wie Empathie, Sorgfalt, Tiefgang und Kreativität einen wichtigen Teil zur Gesellschaft bei. Künstlerin Selina Baltensperger hat schon früh eine grosse Beobachtungsgabe. Daraus entwickelt sich ein Talent zur fotorealistischen Malerei. Herausforderungen gibt es im Zwischenmenschlichen. Ihre zurückhaltende Art wird oft als asozial oder desinteressiert verstanden. Sie hadert mit sich und den Menschen. Ruhe und Trost findet sie in der Natur und Tierwelt. Heute ist sie verheiratet, arbeitet als selbstständige Auftragsmalerin und kann sich selbst und andere besser annehmen. Philipp Kohli leitet sechzehn Jahre lang eine Freikirche im Kanton Bern. Er glaubt, dass er als Pfarrer extrovertierter sein sollte. Er befindet sich in einem dauernden Spagat zwischen seinen eigenen Erwartungen und denen der Gemeinde. Die Herausforderungen führen zu einer Erschöpfungsdepression. Eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema Introversion und Leiterschaft gibt ihm Aufschluss über das Thema und sich selbst. Schon als Kind liebt Nathalie Selinger Bücher. Autoren erlebt sie als ihre Freunde, die sie auf eine Reise mitnehmen oder mit denen sie in einen Dialog eintritt. Sie absolviert eine Ausbildung zur Buchhändlerin und über die Bücher findet sie auch den Zugang zu den Menschen, die sie beim Bücherkauf berät. Sie wird Filialleiterin und Ausbildnerin in einem Buchladen. Doch dann erlebt Nathalie innerhalb weniger Jahre zu viele Schicksalsschläge, als dass sie diese alle selbst hätte verarbeiten können. Lange denkt sie, dass sie es selber hinkriegen würde. 2020 kommt es zum Zusammenbruch.