Auf dem abgelegenen Gade Huismatt (1240 m) empfängt der Käser und sechsfache Familienvater, Norbert Zumbühl, den Bundesrat und den Samschtig-Jass genauso herzlich wie stillesuchende Priester, zölibatsmüde Mönche, Ausgebrannte und Ausgegrenzte. «Hier oben auf dem Wiesenberg ist es still … manchmal sehr still», erklärt Norbert Zumbühl mit einem wohlwissenden Lächeln. Für den sechsfachen Familienvater, der hier mit neun Geschwistern aufgewachsen ist, ist Gastfreundschaft eine Grundhaltung – kein Marketing-Konzept. Zumbühls geben orientierungslosen Gästen Halt und vermitteln Hoffnung. Doch die freiwillige Aufnahme und der Einbezug in den landwirtschaftlichen Alltag sind nicht das Drehbuch einer weiteren Heidi-Folge, sondern haben für die Familie auch Konsequenzen. Norbert Zumbühl ist für sein Umfeld ein Stützpfeiler. Doch auch er kommt an seine Grenzen, als seine Frau bei der Geburt des sechsten Kindes fast stirbt. Dass Barbara gerettet werden konnte, ist für ihn eine klare Gebetserfahrung, die ihn nachhaltig prägt. Und der Alpsegen, den er im Sommer täglich ruft, keine Tradition, sondern feste Überzeugung.