«Flucht» - ein Wort, das in unseren Schweizer Ohren eher fremd klingen mag. Nicht so für die Eritreerin Fortuna Kesete. Als 13-jähriges Mädchen verlässt sie 2015 das Land im Osten Afrikas. Ihr drei Jahre älterer Bruder bringt sie ins Nachbarland Äthiopien. Dort werden die beiden getrennt. Es folgt ein äusserst schwieriger Weg durch Sudan und Libyen und übers Mittelmeer bis in die Schweiz. Die einzelnen Etappen schafft Fortuna auch dank der finanziellen Hilfe ihres Onkels, der die Gelder für die Schlepper bezahlt. In Basel findet sie Unterschlupf im «Fischerhaus», einer Wohngemeinschaft, in der auch Flüchtlinge wohnen. «Ängstlich, schüchtern und still sei sie gewesen» sagt Joëlle Leuzinger, die zu einer wichtigen Bezugsperson wird. Heute ist Fortuna eine selbstbewusste, mutige 21-jährige Frau. In der Schweiz beginnt sie, anderen Menschen wieder zu vertrauen und investiert viel Zeit ins Lernen. Vor wenigen Wochen schliesst sie ihre Ausbildung als Fachfrau Gesundheit erfolgreich ab. Zusammen mit Aline Baumann besucht sie für sie bedeutungsvolle Orte in Basel.