Wenn Muslime Christen werden, riskieren sie ihr Leben. Wo der Islam Staatsreligion ist, gilt die Loslösung vom Glauben als Verbrechen. Muslimische Länder wie der Sudan oder Saudi-Arabien haben die Todesstrafe für «Apostaten» im Gesetz verankert. Was bewegt Muslime, trotzdem Christen zu werden?
Schicksal
«Wer heute nur an morgen denkt, für den ist heute schon gestern und er lebt nicht wirklich in der Gegenwart.» Das Leben ist zu schade, um sich nur mit Zukünftigem oder Vergangenem zu beschäftigen. Sicher ist auch der Blick zurück oder voraus wichtig. Doch das alleine ist zu wenig.
Von einer Minute auf die andere kann sich das ganze Leben verändern. Ein Unfall, eine Gewalterfahrung, Komplikationen bei der Geburt. Das Erlebnis brennt sich tief ins Bewusstsein ein und bringt das seelische Gleichgewicht aus dem Lot. Während körperliche Verletzungen meist wieder abheilen, sind Menschen, die ein Trauma erlebt haben, oft für das ganze Leben gezeichnet.
«Jetzt bin ich nicht mehr als Jude von den Nazis zum Tode verurteilt. Als Pole habe ich das Recht, Sklave zu sein», sagt sich Bronislaw Erlich, als er 1942 eine gefälschte polnische Geburtsurkunde in seinen Händen hält. Die Urkunde sollte ihm während des Zweiten Weltkriegs mehrmals das Leben retten.
Der Tod eines geliebten Menschen, der plötzliche Verlust des Arbeitsplatzes, eine schlimme Diagnose. Seelische Krisen können jeden treffen. Manchmal gerät das innere Gleichgewicht so stark aus dem Tritt, dass gewohnte Bewältigungsstrategien nicht mehr ausreichen.
Vor drei Jahren breitete sich die Schreckensherrschaft des sogenannten Islamischen Staates im Irak und Syrien rasend schnell aus. Millionen von Menschen sahen die Bilder von flüchtenden Jesiden und Christen am Fernsehen, die nach dem Fall der Stadt Mossul auf Hügeln Zuflucht suchten und auf Hilfe warteten. Umzingelt von den Kämpfern in Schwarz.
Wenn jemand krank ist, leiden meist nicht nur die Betroffenen, sondern ebenso Familie und nahe Freunde. Sie müssen einspringen, unterstützen, trösten und stark sein. Aber was passiert, wenn auch sie an ihre Grenzen kommen? Mit wem können sie ihre Sorgen teilen, wenn sie doch so sehr damit beschäftigt sind, dass niemand die Hoffnung auf Heilung verliert?
In seinem neuen Buch «Herr Pfarrer, beten Sie richtig!» blickt Pfarrer und Notfallseelsorger Peter Schulthess auf seine aufregende Zeit als Pfarrer zurück. Immer wieder besuchte er Menschen, um Nöte zu lindern und machte manch überraschendes Erlebnis.
Das Ehepaar Egli leitet die «CurlyRanch», auf der Menschen mit der Unterstützung von Pferden Heilung erfahren. Peter und Doris kennen schwere Brüche im Leben aus eigener Erfahrung: Von physischer Gewalt in der Kindheit über massive Angstzustände bis hin zum Burnout.