Wir leben in Zeiten, in denen nichts vorhersehbar scheint. Fast jeder musste seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie plötzlich umdenken, weil das Virus unser gesamtes Leben verändert hat. Doch auch unabhängig von Corona macht einem das Leben gerne mal einen Strich durch die Rechnung. «Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.» Dieses bekannte Sprichwort beschreibt ein Szenario, das wohl jeder schon mal erlebt hat. Man plant, macht sich Gedanken und setzt sich Ziele, doch dann kommt irgendetwas Unvorhersehbares dazwischen und wirft alles über den Haufen. Das Leben hat seine eigenen Gesetze und folgt nicht zwangsläufig dem Drehbuch, das wir selbst gerne schreiben würden. Das müssen wir gerade in Zeiten von Corona wieder schmerzlich feststellen. Besonders betroffen von der Pandemie ist u.a. die Kunst- und Kulturszene. Auftritte zu planen wurde zum Ding der Unmöglichkeit. «Das Gefühl nicht gebraucht zu werden, war am Anfang der Pandemie schwer zu ertragen», sagt Johanna Schwarzl, Soloflötistin beim Berner Symphonieorchester. Sie meldete sich beim Roten Kreuz, verteilte Mahlzeiten und gründete einen Verein, um den Menschen die Musik über neue Wege näher zu bringen. Ernst Knupp war als Verwaltungsdirektor des Kinderspitals St. Gallen ein vielbeschäftigter Mann. Rückblickend nennt er sich einen «Workaholic». Doch im Jahr 2009 ändert sich für den damals 43-jährigen Familienvater alles, als bei ihm ein Hirntumor festgestellt wird. Es folgt ein langer Prozess von Operationen und Behandlungen. Auf der Suche nach Heilung führt ihn der Weg zusammen mit seiner Frau Cornelia nach Brasilien. Dort machen sie eine Erfahrung, die ihr Leben ein weiteres Mal verändert.