Die meisten Menschen kommen irgendwann in ihrem Leben an den Punkt, an dem sie sich auf die Suche nach verlässlichem Halt und vielleicht dem Sinn des Lebens machen. Viele versuchen, ihn in esoterischen Praktiken zu finden.
Tarotkarten legen, Horoskope erstellen, manifestieren, pendeln, Reiki, schamanistische Praktiken, Engelsanbetung. Dieses und vieles soll dazu dienen, sich und sein Leben zu optimieren, Vergangenheit und Zukunft zu beeinflussen, Halt und vielleicht den Sinn des Lebens darin zu finden. Viele nennen sich spirituell und verbinden sich mit höheren Mächten. Doch auf welche Macht man sich einlässt, ist entscheidend – das haben auch unsere Protagonisten erfahren.
Anna Kulitska (Titelbild) sucht schon in jungen Jahren nach Identität und dem Sinn des Lebens. Sie kommt als 9-jährige mit ihrer Mutter aus der Ukraine in die Schweiz. Harry Potter und die Serie «Ghost Whisperer» ziehen sie in den Bann. Die Bibel kennt sie von den Zeugen Jehovas. Doch spannender sind für sie Chakra-Meditationen und Kundalini-Yoga. Nach einer toxischen Beziehung zieht es sie immer tiefer in esoterische Praktiken und Rituale. Bis sie fast den Boden der Realität verliert. Später wird sie Mutter und erstellt im Nebenverdienst erfolgreich anderen Frauen das slawische Horoskop «Silla Bereginja» (Kraft der Hüterin). Mitten in einer Zoom-Session mit Kundinnen rutscht ihr ein Vers aus der Bibel über die Lippen: «Ihr sollt die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen». Anna Kulitska beginnt, ihre Praktiken zu hinterfragen. Sie spricht mit Christen, unter anderem mit Sabina Hersberger, deren Mutter im Okkultismus war. Und findet schliesslich Identität in Jesus Christus.
Sascha Laiss wächst in einer strengen Glaubensgemeinschaft auf. Als Komplementärtherapeutin mit eigener Praxis kommt sie immer mehr mit esoterischen Praktiken in Kontakt. Zuerst glaubt sie, dass ihre Tätigkeiten sich mit ihrem christlichen Glauben vereinbaren lassen. Als Lichttherapeutin hat Sascha nur einen Wunsch. Sie möchte ihren Kunden Licht und Liebe weitergeben. Doch sie selbst erlebt alles andere als Licht und Liebe. Eine innere Wut, welche sie sich nicht erklären kann, macht sich plötzlich in ihr breit. Trotz spirituellen Praktiken kann sie diese nicht austreiben. Das bringt Sascha an Rand der Verzweiflung. Sie spürt, wie ihr Fundament zu wackeln beginnt. Zusätzlich wird ihre Religion sowie ihre Arbeit als Lichttherapeutin von einem ihrer Söhne, der den Glauben an Jesus Christus lebt, in Frage gestellt.
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